Raoul Schnetzer absolvierte das Profil M mit Berufsmatura und durfte seinen Fähigkeitsausweis mit den Noten von 5,4 (betrieblich) und 5,2 (schulisch) entgegennehmen. Raoul informiert über seine dreijährige Lehre im Profil M: «Im ersten Lehrjahr besuchen alle KV-Lernenden die Berufsschule zweimal wöchentlich. Die Unterrichtsfächer sind mehrheitlich dieselben wie im E-Profil, dazu kommen in der BMS Mathematik sowie Geschichte und Politik. Meiner Meinung nach war dies das strengste Jahr, wohl auch der Umstellung vom Schul- zum Arbeitsalltag geschuldet. Während dem zweiten Lehrjahr hatten wir während acht Wochen pro Semester jeweils drei Tage Berufsschule. Im dritten Lehrjahr haben BMS-Schüler weiterhin während zwei Tagen Unterricht, während die anderen KV-Lernenden nur noch einen Schultag haben. Neu im Stundenplan der BMS-Klassen fanden sich die Fächer Technik und Umwelt sowie IDPA (Interdisziplinäre Projektarbeit). Meiner Meinung nach lohnt es sich die Berufsmaturität lehrbegleitend zu absolvieren, sie öffnet einem den Weg zu vielen weitführenden Schulen.»

Janine Vogler konnte die dreijährige Lehre im Profil E bilingual mit den Noten 5,0 (betrieblich) und 4,9 (schulisch) abschliessen. Janine berichtet aus ihrer Lehrzeit: «Ich wurde in meiner Lehre bis auf Rechtskunde in allen Fächern auf Englisch unterrichtet. Wir hatten englische Lehrmittel und die Unterlagen, welche wir von unseren Lehrern bekommen haben, waren grösstenteils auch in Englisch. Bei den Prüfungen galt es in jener Sprache zu antworten, in welcher die Aufgabenstellung formuliert war. Schlussendlich waren die Prüfungen etwa 50 % in Englisch und 50 % in Deutsch. Am Anfang war es etwas schwierig sich zurecht zu finden, da Wirtschaft und Rechnungswesen Neuland für mich waren. Jedoch gewöhnte man sich ziemlich schnell daran und merkt irgendwann gar nicht mehr, dass der Unterricht auf Englisch ist. An der Abschlussprüfung wurde Wirtschaft grösstenteils auf Englisch abgefragt, Rechnungswesen war jedoch komplett auf Deutsch.»

Milana Andrijanic absolvierte ihre Ausbildung im Profil M, KV4.0 und erhielt ihren Fähigkeitsausweis mit den Noten 5,1 (betrieblich) und 4,9 (schulisch). Hier einen Einblick in das KV4.0: «Während meines KV4.0-Programms konnte ich in einem Betrieb meiner Wahl ein zehnwöchiges Praktikum absolvieren und wertvolle Einblicke in eine neue Berufswelt gewinnen. Danach erwarb ich ein Diplom als Projektmanagerin und setzte meine erlernten Fähigkeiten in einem echten Projekt in einem Unternehmen um. Während eines 18-wöchigen Aufenthalts in Irland arbeitete ich im Sekretariat der Celtic School of English und entdeckte die Kultur und Werte des Landes. Zwischen spannenden Ausflügen wie zu den Cliffs of Moher und einem guten Klassenzusammenhalt verging die Zeit schnell und wir konnten jeden Tag geniessen. Diverse spannende Onboarding-Kurse bereiteten uns auf die einzelnen Teile des Praxisjahres vor und förderten unsere persönliche Weiterentwicklung».

Der Gemeinderat und das gesamte Personal gratulieren allen drei Lehrabgängern ganz herzlich zur bestandenen Lehrabschlussprüfung und den hervorragenden Abschlussnoten. Für den weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir alles Gute und viel Freude und Anerkennung in den weiteren Herausforderungen. Wir sind stolz auf euch!

Start in die Zukunft
Janine Vogler wurde als neue Mitarbeiterin für die Finanzverwaltung gewählt und konnte diese Stelle bereits antreten. Milana Andrijanic wird die Verwaltung bis auf weiteres unterstützen. Raoul Schnetzer wird ab Sommer bei der Bauverwaltung aushelfen und im Anschluss die Rekrutenschule besuchen.

Einblick in die neue Bildungsverordnung
Unsere drei Lernenden Janine Vogler, Milana Andrijanic und Raoul Schnetzer haben ihre Lehrzeit nach der alten Bildungsverordnung absolviert, diese wurde 2023 abgelöst. In der neuen kaufmännischen Grundbildung wird das Fachwissen in Handlungskompetenzen unterrichtet. Dadurch erwerben Lernende benötigtes Wissen in Verbindung mit ihrem Berufsalltag. An allen drei Lernorten (Lehrbetrieb, Berufsfachschule, überbetriebliche Kurse) orientieren sich die Lernziele an den beruflichen Handlungskompetenzen gemäss Bildungsplan und sind besser aufeinander abgestimmt. Zudem ist die Allgemeinbildung in den Lernfeldern integriert.

Neues Ausbildungsprofil und Fremdsprachenkonzept
Die bisherige Trennung in B- und E-Profil hat sich auf dem Arbeitsmarkt nicht bewährt. Die neue kaufmännische Grundbildung geht flexibler auf die individuellen Stärken der Lernenden und die Erwartungen der Lehrbetriebe ein. Diese Individualisierung macht in Kombination mit dem neuen Fremdsprachenkonzept und der lehrbegleitenden Berufsmaturität die hohe Qualität der neuen kaufmännischen Grundbildung aus. Der Besuch der lehrbegleitenden Berufsmaturität (BM1) wie auch der Anschluss an die Berufsmaturität nach Abschluss der Lehre (BM2) sind weiterhin sichergestellt.