Das Schaf gilt als eines der ersten Tiere, dass der Mensch domestiziert hat. Um sich den Umgang mit Schafen zu erleichtern, hat der Mensch über die Jahrhunderte Hunde gezüchtet, die ihm dabei helfen. Eine besonders talentierte Rasse, der Border Collie, entstand auf den britischen Inseln. Es gibt einen klaren Unterschied zwischen Hütehunden, die die Herden lenken und den Herdenschutzhunden, die zum Schutz der Herden gezüchtet werden und auch bei uns aufgrund der steigenden Wolfspopulationen immer mehr zum Einsatz kommen. Der Border Collie ist ein klassischer, weitverbreiteter Vertreter der ersten Gruppe, der Hütehunde. Gut ausgebildet ist dieser zu Höchstleistungen und äusserst präziser Arbeit fähig, dass mit viel Gespür für das Vieh. Eine enorm wichtige Hilfe speziell während den Sommermonaten auch bei uns in den Schweizer Alpen. Typisch für den Border Collie ist der geduckte Gang, der an das Jagdverhalten der Wölfe erinnert. Mit stechendem Blick dirigiert er die Schafe ruhig und ohne Bellen präzise ans richtige Ort. 

Und genau diese Präzision war auch an der Schweizermeisterschaft gefragt. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer qualifizieren sich das Jahr über an Arbeitsprüfungen, sogenannten Trials, für die Meisterschaft. Aus zwei Quali-Tagen am Freitag und Samstag gehen dann die 16 Finalistinnen und Finalisten hervor, die am Sonntag im Finale gegeneinander antreten. Es geht dabei darum, dass die Hunde auf einem weitläufigen Gelände zwei Gruppen von je 10 Schafen finden und präzise über einen vorgegebenen Parcours treiben. Der Mensch darf sich dabei nicht von seinem Startplatz wegbewegen und lenkt den Hund mit Pfiffen oder Rufen über mehrere hundert Meter. Am Schluss werden aus den 20 Schafen in Teamarbeit zwischen Mensch und Hund 5 markierte Schafe heraussortiert, ohne diese zu berühren, und anschliessend eingepfercht. Respekt und ruhige Arbeit sind wichtige Kriterien, beisst ein Hund ein Schaf, wird dieser disqualifiziert. Das Ganze wurde an der diesjährigen Schweizermeisterschaft von zwei irischen Richtern punktiert.

Herzliche Gratulation zum grossartigen Erfolg
Cedric Tribelhorn aus Oberuzwil ist dieses Jahr mit seiner Hündin Eve die grossartige Leistung gelungen, den anspruchsvollen Finallauf für sich zu entscheiden. Er hält seit vielen Jahren als Hobby Schafe und kann auf einen grossen Erfahrungsschatz im Umgang mit Schafen und Hunden zählen. Eve war den ganzen Sommer über auf einer Alp im Einsatz. Sie kennt die Arbeit an grossen Herden und ist auch routiniert auf dem Trial Gelände. Der Gemeinderat Oberuzwil gratuliert Cedric Tribelhorn und seiner Hündin Eve ganz herzlich zum herausragenden Erfolg!

Weitere Informationen über die Arbeit mit Hütehunden finden Sie auf der Website von Swiss Sheep Dog Society